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Mittwoch, Juni 16, 2004

Harry Potter macht blöd

Der Potter Hype erlebt wiedermal ein Hoch und da frage ich mich, ob Harry Potter aktiv zur Erwachsenenverblödung beiträgt oder ob Harry Potter nur ein Spiegelbild der verblödeten Erwachsenen ist.

Ich habe angefangen Potter zu lesen, man will ja schliesslich mitreden können. Einige Seiten später war mir allerdings eines klar: Das ist sicherlich ein gutes Kinderbuch, aber weder Stil noch Inhalt (die Inhaltsfrage ist sicherlich streitbar) können für einen durchschnittlichen Erwachsenen auch nur die geringste Herausforderung darstellen - der Anspruch tendiert gegen Null. Ich bin mir sicher damit einigen vor den Kopf zu stossen, deshalb versteht mich nicht falsch: Ich habe auch ein paar Kinderbücher im Regal stehen, die ich toll finde! Aber woran liegt es, dass plötzlich die halbe Nation dem Anschein nach nichts anderes mehr lesen will (oder wollte). Ist normale Literatur mittlerweile zu schwierig für die meisten? Woran liegt das? Ist man durch diese Einfachstliteratur entwöhnt worden?

Ich denke es ist ein bischen von beidem. Harry Potter ist einfach und macht vielen deshalb Spass. Dadurch verlieren sie das Interesse an schwerer Kost völlig und können sich nur noch an Kinderbüchern freuen.

Oder ist es am Ende so, dass die "einfachen Seelen" vorher gar nichts gelesen haben und erst durch diese leichte Kost den Einstieg in die Bücherwelt schaffen?

Mich würden Zahlen aus dem Buchhandel interessieren, die eine Aussage über die Entwicklung der Verkaufszahlen in verschiedenen Genres über die letzten 10 Jahre machen. Falls damit jemand dienen kann, wäre ich dankbar.